Bilder und Worte
Die grauen Tage
shinayne | 11. Februar 10 | Topic 'Das echte Leben'
Oder: Gedanken zur Nachtseite der Geisteswissenschaften

Wie so oft zerstört meine völlig unstrukturierte Art zu studieren meinen Schlafrhytmus. Wer will schon schlafen gehen, wenn man doch auch arbeiten kann, bis man Tastaturabdrücke im Gesicht bekommt.
Oder was man sonst noch alles am PC machen kann, bis spät in die Nacht.

Allerdings lebt man ja auch nicht allein auf der Welt, selbst als Student. Und wenn man was von den normalen Leuten will, beinhaltet das meist leider, dass man morgens irgendwie wach sein muss.
Und manchmal ist das sogar wichtig.

Da gibt es auch ein ganz einfaches Mittel:
Wenn ich, z.B., das letzte Mal um 18:00 Uhr aufgestanden bin, lass ich einfach eine Schlafperiode aus, d.h. ich warte die Nacht und den Tag ab, und geh am nächsten Tag um 22:00 Uhr pennen, und bin am nächsten Morgen um 8:00 Uhr fit.

Funktioniert gut in Theorie und Praxis, beinhaltet aber leider, dass man dann 28 Stunden wach ist.

Die Welt bekommt einen ganz neuen Anstrich in so einer Lage, ich nenne das einen grauen Tag.
Alles ist leicht ins surreale Verschoben, und man rechnet ständig mit seltsamen Dingen, um sich wachzuhalten.
Sowas wie ein Trupp leichte Infanterie aus dem 16. Jahrhundert, der die Straßenbahn stürmt, oder ein Enterprise team, dass mit scannern bewaffnet auf dem Ehrenhof rumsteht.

Passiert aber nie.

Aber gerade, wenn man aus dem Haus muss, bekommt man eine ganz neue Perspektive auf die Menschen um einen herum, als würden sie irgendwie mit zweifacher Geschwindigkeit ablaufen, und jemand hätte die Grafikeinstellungen zu hoch für das System gedreht...

Bis sie ruckeln...
Und die Auflösung nicht mehr stimmt...
Und ich nur noch 5 fps hab...
Irgendwie stürzt es gleich ab...

Wenn der Bluescreen kommt, weiß man, dass es kritisch wird.

Und nein: Kaffee hilft nicht.
Und alt+f4 nur bedingt