Bilder und Worte
Bücher, mal wieder
shinayne | 26. März 10
Niemanden wird es überraschen, zu erfahren, dass Germanisten, zumindest 40% der Zeit, immer am lesen sind. Immerhin, das haben wir gelernt, und wir können es gut.
Und ja, man kann gut und schlecht darin sein, Bücher zu lesen. Jetzt käme eigentlich der Teil über Interpretationen, Verständnis, Kontextwissen, analytische Herangehensweise, das ganze Zeug.
Da hier aber eh jeder wissen dürfte, wie das geht, einmal zu einem sträflich vernachlässigten Zweig der Wissenschaft um die Bücher, und zwar, wie man sie liest.

Nur zum Verständnis, und zum Vorwort, ein Zitat:
„Bücher sind Langweilig, aber es gibt ein paar Ausnahmen“
(Diogenes Verlag, Werbung)
Und wenn sie nicht langweilig sind, haben sie oft die Eigenschaft, dass man nach acht Stunden lesen wieder aufblickt, und feststellt, dass der Tee kalt ist, darum hier ein paar Tipps.

Während dem Lesen was trinken, geht nicht. So gemütlich ein Buch und ein Tee sein mögen, wenn das Buch was taugt, wird der Tee vergessen, und kalt oder furchtbar bitter sein. Und wenn das Buch nichts taugt, dann bekommt man bald Probleme, wenn man versucht, mit der Tasse in der einen und das Buch in der anderen Hand, umzublättern.
Das gleiche gilt für Zigarretten, mir sind schon etliche verqualmt oder haben Löcher in meine Finger gebrannt, bis ich diese doch so einfache Regel gelernt habe.

In der Sonne lesen. Prinzipiell eine gute Idee, wenn man auch, nicht wie ich, etwas resistent gegen Sonnenbrand ist. Der Sonnenbrand, den man beim Lesen bekommt, kann interessante Formen haben. Das größere Problem ist aber, dass direkte Sonneneinstrahlung beim Lesen durchaus anstrengend wird, und wenn der Tag vorbei ist, tränen einem die Augen.

Überhaupt im freien Lesen, ist so eine Sache. Wenn man, wiederum nicht wie ich, nicht abgelenkt wird von fliegenden Fliegen und anderem Viechzeugs, ist das eigentlich eine ganz gemütliche Angelegenheit, sofern man noch mitbekommt, wenn es kalt wird, oder anfängt zu regnen. Hier als Merkhilfe: Regen ist für Bücher schlecht, Tau ist nicht viel besser! Es taut einmal Morgens und einmal Abends, zu bedenken!
Ich habe sogar mal jemanden gesehen, der im Gehen gelesen hat. Aber ich glaube, der wollte nur cool sein, in der Praxis läuft man entweder irgendwo gegen, oder liest nicht richtig.

In der Badewanne, ein absoluter Mythos. Was hab ich über Tau gesagt? Dampf aus der Wanne ist schlimmer. Gleiches gilt für das Schwimmbad, mit dem ätzenden Zusatz von Chlor. Säure und Druckerschwärze bilden eine interessante Kombination, für kurze Zeit.

In der Straßenbahn, das geht erstaunlich gut, das mache ich recht häufig. Und wenn man dann 5 Haltestellen zu weit gefahren ist, dran denken: Das hält fit!
Hier besser wirklich nur die eher langweiligen lesen.

Also gibt es doch nur eine Art, ein Buch zu lesen?
Genau. Buch nehmen, aufs Sofa legen (also sich selbst, nicht das Buch), und lesen.
Und immerdran denken: Wer nach acht Stunden die Position nicht einmal gewechselt hat, wird danach Probleme haben, das nachzuholen.