Bilder und Worte
Mittwoch, 24. Oktober 2012
Crushing, not drowning
shinayne | 24. Oktober 12
The Ship was cheer'd, the Harbour clear'd—
Merrily did we drop
Below the Kirk, below the Hill,
Below the Light-house top.


Jules Verne would have been proud.
We are now closer to the center of the earth than any human ever was, and yet we feel like astronauts in space. But our void has no stars, and it is not void. About as much the opposite as we can find on our planet, with our current technology. The waters of the ocean want to get to us, with nearly a thousand bar of pressure. The force behind that will is staggering, all the more so for being invisible, quiet, and dark.

The structure of our new home under the sea is made of the strongest alloys we know and it is designed in the form of a hemisphere, distributing the forces bearing down on it evenly. It has no windows and our means of looking outside are the cameras and the lights we have anchored to the ocean floor around us. On our screens we can see that the darkness is struggling against the shine of our most powerful lamps, trying to smother them to keep the secrets of the deep, secrets we have yet to find.

We know more about the surface of the moon than about the land we are in now and we thought that the things we would find must be wonderous, simply because they are secret. But some secrets are just darkness and dust, murky waters and slimy things that have no word for light. We observe them from our shell and try to learn their ways that could not be more foreign to us if they lived on the moon.

Staring for hours at the blackness, our minds conjure up images into the emptiness. It is a common effect, we are told, akin to the stars one sees when snowblind, or the ringing one hears in absolute silence. The blackness itself seems to move and shift and swirl around us, seems to observe us in turn and we imagine it resenting our presence, our warmth and our lights, as we resent its inhospitable malice.

Water is the enemy. Water is heavy, cold and corrosive. Water hides what we want to find and water hides us. Incidentally, water is our most precious commodity. If we were to lose our drinking water, we would be dead within a week. There is no supply-train, no backup.
We came down in our shell, and we will go up again the same way, there is no other option.

When the first tremors came, we all gathered around our seismograph and held our breath. The peak was unmistakable. We knew then that the earth had betrayed us to the water. The tremors that followed shook our shell, and the fissures that appeared below it strained the metal casing to the point were we could hear it buckle and bend. We expected our ears to pop when the pressure started changing, but if they did we did not feel it above the pain of our lungs being torn. The fist of the water pounded onto our shell once, hard, crushing the twisted metal into our twisted bodies, flattening us against the ground.
We never felt the water against our skin.

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Samstag, 15. Oktober 2011
Schlaf
shinayne | 15. Oktober 11
Das Internet wunderte sich einst darüber, wie seltsam das Phänomen eigentlich ist.
in rhytmischen Abständen verlieren wir alle serienmäßig das Bewusstsein, um wild zu halluzinieren, dies dann wieder zu vergessen und weiterzumachen, als sei nichts gewesen.

Seltsamer ist aber eigentlich, was passiert, wenn wir das nicht tun. Es wurde verschiedentlich schon festgestellt, das Schlafentzug eine Form der Folter sein kann und über kurz oder lang in den Wahnsinn treiben wird. Und zwar nicht der lustige, böse lachende Wahnsinn, sondern der unlustige mit den wachen Halluzinationen und den Panikattacken.

Auf der anderen Seite erklärt uns das Internet aber auch, dass Schlafentzug oft eine Form der versuchten Selbstmedikation sein kann.
Vielleicht keine besonders gute Idee, aber eine durchaus wirksame. Wenn wir nicht schlafen, wird einfach alles sehr viel langsamer und inkohärenter, was es einem auch zunehmends erschwert, sich selbst mit seinen Gedanken die Hölle heiß zu machen.
Man schafft dann irgendwann nur noch ein lauschiges Lauwarm, was für Höllenverhältnisse eben doch ganz angenehm sein kann.

Problematisch wird die ganze Geschichte, wenn man dann irgendwann nicht mehr schlafen will. Dann steckt man vermutlich in ziemlichen Schwierigkeiten.
Mediziner mögen sich die Haare raufen, aber:
Der Begriff der Selbstmedikation impliziert ja gerade, dass die vorgenommene Aktion eine Änderung der diversen Chemikalien im Körper bewirkt. Was bei Schlaf ja auch irgendwie einleuchtet, ebenso wie bei allen anderen körperlichen Aktivitäten, von Achterbahnfahren bis zum extreme ironing.
Und diverse Substanzen im Körper, die unsere Befindlichkeiten ändern, können Abhängigkeiten erzeugen. Und diese Befindlichkeiten müssen nicht notwendigerweise angenehme sein, das ist der Haken.
Und was ist das erste Alarmsignal einer Abhängigkeit? Oder vielleicht sogar die größte Schwierigkeit in der Überwindung? Die Tatsache, dass man garnicht mehr anders will.

Und wir sollten bedenken:
Für alles, was es auf der Welt gibt, existiert:
- jemand mit dem entsprechenden Fetisch
- jemand mit der entsprechenden Abhängigkeit
- die entsprechende Phobie (mit lateinischem Namen)
- die entsprechende Szene oder Gruppe, komplett mit Foren und Versammlungen/Cons
- Jemand, für den das einen ernstzunehmenden Lebensstil darstellt.

Ich such mir jetzt was neues.
Erster Versuch?
Hörbücher.

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Dienstag, 11. Oktober 2011
unzuverlässige Erzähler
shinayne | 11. Oktober 11
Will nicht mal jemand ein Spiel machen, in dem der Erzähler der Endboss ist?

Die Experimente mit den Möglichkeiten, die ein Erzähler als Charakter bietet, laufen schon eine geraume Weile, gehen aber mit den Möglichkeiten interaktiver Narration in eine neue Runde.

Das Erzählern misstraut werden kann, ist ein recht alter Hut. Die können lügen oder sich irren, eigene Ziele verfolgen oder selbst unzureichend informiert sein. Aber ich kenne bisher noch keinen Erzähler, der tatsächlich der Antagonist der Geschichte ist. Dabei wär das ja eigentlich kein Problem, bis auf für den Helden natürlich, der muss natürlich zusehen, wie er aus der Nummer wieder rauskommt.


Ich komme da drauf, weil ich gerade "Bastion" durchgespielt habe und mir daher allerhand Gedanken durch den Kopf gehen, ähnlich wie der Ohrwurm des interessantesten Soundtracks, den ich in langer Zeit hörte.



Es geht um Verluste von Fixpunkten, um die Suche nach Heimat in einer auseinandergebrochenen Welt.
Hat also doch ein bischen was mit mir zu tun, vielleicht.

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