Bilder und Worte
Sonntag, 13. Juni 2010
Realitätspropaganda
shinayne | 13. Juni 10
Wie war das gleich nochmal mir der Debatte, ob Kunst=Natur + oder -x ist?

Wie ein kluger Mensch mal sagte, wir unterscheiden Realität und Fiktion anhand ihrer Kohärenz.

Und tatsächlich: Anscheinend hat die Realität keine größeren Plotlöcher, wenn man mal von den zweien absieht, die so groß sind, dass wir sie immer wieder übersehen. Und deswegen weisen wir ihr auch die höchste Wertigkeit zu. In der Realität leben ist gut, weil man sich am besten auf sie verlassen kann.

Ein kleines Geheimnis am Rande:
Menschen, die sich in fiktionale Welten verlieren, wie man so schön sagt, vergessen meistens nicht, dass diese fiktional sind. Sie folgen nur nicht der allgemein verbreiteten Propaganda der Realität, es ist alles nur eine Frage der Priorisierung.

Ich find die Realität ganz dufte, Plotlöcher nerven oft, und an die zwei größten hab ich mich gewöhnt.

Von daher bleibt ich wohl hier, aber ich kann es kaum jemandem verdenken, der sich hier ein bischen langweilt. Plotlöcher im Leben haben heißt immerhin, dass man nicht wissen kann, was als nächstes passiert, oder?

Ist denn nun die Kunst=Natur -x, weil x Koheränz ist und der Fiktion immer Details fehlen? Oder ist die Kunst=Natur+X, weil man auf eine existierende Welt immer noch was drauf denken kann?

Andererseits:
Diese Welt hat Schnabeltiere!
Und wer könnte sich schon Schnabeltiere ausdenken?
Schnabeltiere sind mein Tier des Monats.

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Freitag, 11. Juni 2010
The Interwebs is for...
shinayne | 11. Juni 10
Naja, wissen ja alle.

Das Internet, das Weltwunder, ohne dass unsere Zeit nicht die gleiche wäre, und die uns alle so sehr geprägt hat.
Ok, manche mehr, manche weniger, je nach Durchdringung mit einem echten Leben, aber doch alle so ein bischen, oder?
Seltsame Phänomene des Internet

Die Anonymität
Theoretisch sind wir alle im Internet anonym, was dazu führt, dass sich viele von uns mal so richtig daneben benehmen können. Aber eben nicht unbegrenzt, dass vergessen oft viele. Neulich fand das irgendein Kind cool, so just for fun ein Lied über einen Amoklauf im Netz zu veröffentlichen, bei dem stand schneller die Polizei vor der Tür, als er gucken konnte.
Und das größte Paradox: Sobald man diese Anonymität mal aufgegeben hat, ist sie für immer weg. Denn ein Bild, dass einmal ins Internet gestellt wurde, kann nie mehr gelöscht werden. Das gilt für harmlose Profilbilder ebenso wie für die peinlichen Bilder, in denen man nicht so viel anhat.

Das Wissen
Das Internet ist, unter anderem, eine Datenbank, und zwar eine echt große. Oder wie einem dieser Vater-Mentor in BG im Intro gesagt hat: "In diesen Hallen lagert das Wissen der Welt". Wir sind eine Gesellschaft, in der jeder, theoretisch, alles weiß, oder so gut wie alles. Denn ob ich was im Kopf habe, oder 3 Sekunden bei Google dafür brauche, wo ist der Unterschied? Aber für jeden wahren Fakt im Netz stehen 10 Versionen davon die unwahr, oder meistens halbwahr sind. Ich weiß zwar alles über alles, aber ich kann mich nicht darauf verlassen, dass es stimmt.

Die Stimme
Es hieß einmal, dass in unserer Zeit jeder Mensch im Durchschnitt für 15 Minuten Weltberühmt sein würde. Das ist natürlich eine statistische Spielerei, und nicht wörtlich zu nehmen. Aber im Internet hat jeder eine Stimme. Guckt mal, sogar ich!
Und es gibt Leute, die werden mit ihren Blogs berühmt!
Nicht, dass das ein erstrebenswertes Ziel ist, aber es ist allemal möglich. Und diese Leute sind vielleicht nicht Weltberühmt, aber unter Umständen im ganzen Internet.

Kultur
Tja... Das Internet hat einen eigenen Jargon, eigene Kunst, Bilder, Musik und Literatur, ein Gefühl der Zusammengehörigkeit und schließt die "ungläubigen" aus. Was waren nochmal die Kriterien der Kategorie Kultur, oder zumindest Subkultur? Wenn es eine Subkultur ist, dann wahrscheinlich die größte der Welt.

Die Frage aller Fragen
Gibt es mehr Menschen oder mehr Internetseiten auf der Welt? Wenn man Domains zählt?
Tja...
Und wieviele Leute auf der Welt sind tatsächlich zu einem beliebigen Zeitpunkt im Internet?

Und was ist dann die größere Welt?

Naja, das Internet ist ein Sumpf, in dem niemals die Sonne scheint. Bis es dann ein App für Sonne und eins für Trockenlegung gibt, dann gehts vielleicht.

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Donnerstag, 10. Juni 2010
Rorschach mit Jetsam
shinayne | 10. Juni 10
Ein lustiges Spiel:

Fahrt nachts durch den Wald, mit einer Fahrradlampe, die bestenfalls guten Willen beweist, nach einem Sturm.
Das ganze Zeug, dass da auf dem Weg liegen wird, wirft wirklich große Schatten, und wenn das Licht flackert, sieht es so aus, als würd es sich bewegen.
Meine Highlights (woohaha Wortspiel!):

Ein toter Wolf
Wirklich nur ein Ast mit Blättern dran, aber sicher, ganz sicher, ein toter, oder zumindest liegender, Wolf. Was reißt in den hießigen Wäldern Wölfe?
Ja, genau.

Eine Mäusefamilie
Kleine, runde, huschende Dinge. Wirklich nicht sehr unheimlich, aber ich weiß echt nicht, was das wirklich war.

Das Ende des Weges.
Da war einfach nur ein Baum quer über den Weg gefallen, aber es sah aus, als würd da der Weg zuende sein. Und wenn man von Fahrrad absteigt, ist das Licht ja ganz weg, und das Gefährt über den Stamm zu heben war im Dunkeln recht interessant.
Ich hab ja ein bischen auf die Wegelagerer gewartet, aber auf "Geld oder Leben!" hätt ich nur fragen können, ob es Zigaretten auch tun.

Augen im Wald
Wissen die Leute, die die CDs an den Waldrand hängen, dass dies nicht nur die Rehe, sondern auch die Fahrradfahrer irritiert? Vor allem zwei nebeneinander. Was in unseren Wäldern hat leuchtende Augen? Ja, genau, alles, wenn man eine Lampe hinein scheint.

Und, um nochmal unvermeidbar auf Doctor Who zurück zu kommen, zwei Worte:
Vashta. Nerada.

Frohe Heimfahrt!

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