Bilder und Worte
Donnerstag, 11. März 2010
Ein Experiment gescheitert
shinayne | 11. März 10
Ok, da bin ich wieder.
Jo, ernsthaft, ich hab das Experiment gestartet, und ich kann euch jetzt schon sagen, wo das alles hinführt, weswegen ich auch nicht mehr weiter spielen muss.

Da war ich nun, wieder einmal am Anfang. Ich beschloss, einfach mal einen männlichen Char zu spielen, in der Hoffnung, dass dies die Identifikation derart zurückfahren würde, dass ich es schaffen würde, ein böser Wicht zu werden.

So startete ich, mit dem festen Vorstatz, die "Renegat" Punkte voll zu bekommen, und mich dabei an jeder Ecke genau entgegengesetzt zu entscheiden wie beim ordentlichen durchspielen.

Kaum hatte ich drei Gespräche hinter mir, fühlte ich mich auch schon ertappt, wie wieder anfing. Sicher, die Renegat-Punkte hab ich zur genüge, keiner mag mich jetzt mehr leiden, aber das war alles nur, weil ich dem Rat nicht die Stiefel geküsst habe. Das wars.
Renegat wird man nämlich auch durch pure Unhöflichkeit, da muss man garnichts tatsächlich falsch machen.

Und nun ist mein Charakter ein ungeliebter Bursche, der allen gleich mit Schlägen droht, und dabei nur am Rande mitbekommt, dass er dies doch nur für das Gesamtwohl tut. ARGH! Ich bin nicht böse, ich bin nur unfreundlich, mit einem Hang zum pubertär-rebellischen, großartig.
Das ist nicht böse, das ist höchstens ein schlecht gelauntes chaotisch gut.

Aber Selbsterkenntnis ist doch der erste Schritt zur Besserung, und ein bischen Selbsterkenntnis war bei der ganzen Sache durchaus mit dabei.
Bin ich zu gut für diese Welt? Unwahrscheinlich.
Bin ich zu sehr geneigt, mich mit irgendwelchen absurden, fiktionalen Charakteren zu identifizieren und mich für sie verantwortlich zu fühlen? Schon wahrscheinlicher.

Und nie, nie werde ich es schaffen, die Rachni-Königin zu töten. Das ist einfach ein Ding der Unmöglichkeit.

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Mittwoch, 10. März 2010
Ein Experiment
shinayne | 10. März 10
Und so beschloss ich, ein Experiment zu wagen:

In den meisten, beziehungsweise in vielen, beziehungsweise zumindest in den guten Rollenspielen hat man ja die Wahl, was für eine Art Held man sein will. Und dabei gibt es die Auswahl zwischen einem komplett sinnlos guten Engel, der nur will, dass alle Kätzchen und Hundewelpen der Welt in Frieden und Freude leben können und dem ebenso sinnlos bösen, der diese niedlichen Tierchen auf seinem Teller sehen will.
Das hat mit tatsächlichen moralischen Entscheidungen im echten Leben soviel zu tun wie, naja, zwei Dinge die nichts mit einander zu tun haben, aber trotzdem habe ich bisher immer, und mit großer Selbstverständlichkeit, den besten Weg gewählt.
Ich war immer furchtbar nett zu allen um mich herum, habe gerettet, was nicht bei drei auf den Bäumen war und habe (zu Morrigans steigendem Brechreiz) versucht, es allen Recht zu machen.

Warum eigentlich? Eigentlich nur aus dem einen Grund, dass ich Rollenspiele auf dem Computer ziemlich genau so spiele, wie P&P oder Liverollenspiele mit echten Menschen: Ich spiele grundsätzlich Figuren, die ich selber gerne wäre. Und eigentlich wär ich gerne nett zu allen, naja, meistens.
(Immer, wenn ich nicht nett zu Leuten bin, merken die es nicht, das ist auf dauer nicht motivierend)

Weil man aber öfter mal was neues probieren soll, will ich demnächst mal versuchen, die böse zu sein, und zwar in Mass Effekt, weil das da doch ganz gut geht. Und ich werde mir alle Mühe geben, nicht davon betroffen zu sein, wenn wegen mir alles den Bach runter geht. Das kann doch nicht so schwer sein!

Dachte ich mir so. Bis mir einfiel, dass das ja heißt, dass ich in ME1 das Gefängnis der Rachni-Königin mit Säure fluten müsste... argh...

hm, nagut, vielleicht wann anders.
Aber irgendwann, ja, irgendwann, werd ich auch mal die Böse sein!

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Dienstag, 9. März 2010
Sinn und Unsinn...
shinayne | 09. März 10
... dem Internet eine Frage zu stellen.

Also eigentlich ist das Internet ja genau dafür da. Es ist ein Kommunikationsmedium, also eines, in dem Menschen miteinander reden.
Und damit das leichter geht, gibt es Foren, Emails, IRC, Usenet und all so ein Zeug, und ich kann, wenn ich will, Fragen stellen, die alle Teile der Welt erreichen, naja, zumindest die entsprechend technisierten.

Trotzdem, wenn ich das auch mal tue, sind die Antworten zu 90% Schmutz. Denn die Leute am anderen Ende der Leitung halten es meist für unterhaltsamer, irgendeinen Blödsinn zu schreiben. Über die Anonymität, und was sie mit vollkommen harmlosen, höflichen und netten Menschen bisweilen anstellt, ist ja nun schon genug gesagt worden, aber beachtlich ist es trotzdem immer wieder.

Und so hörte ich auf, dem Internet Fragen zu stellen, und meistens ist das ja auch überflüssig, schließlich ist Google mein Freund., bzw. mein Meister.
Aber wenn es in den Foren keine Fragen mehr gibt, was dann?

Dann können die Trolle sich ungestört gegenseitig Trollen, und keinen interessierts.
Mal wieder eine eigentlich ziemlich nützliche Erfindung für die Katz.

Oder hätten wir das kommen sehen sollen?
Leute sind halt immernoch Leute...

Ich seh so richtig die alten Römer vor mir, auf dem Forum streiten:
"Ceterum censeo, Carthaginem esse delendam!"
" Ey du Noob, wayne intressierts, Sack Reis und so!"

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