Bilder und Worte
Montag, 26. April 2010
Relight my religion
shinayne | 26. April 10
Ok, hier kommts. Viel zu viele Leute lesen diesen Blog, glaube ich, und von daher wird es vielleicht Zeit, einfach mal ein paar zu vertreiben, indem ich was über Religion sage.

Trotzdem vorweg der disclaimer: Nein, ich möchte niemanden beleidigen. Respekt vor der Weltanschauung eines Jeden ist zumindest ein Ziel, das ich mir gerne vor Augen halte. Die Welt ist schon ein seltsamer Ort, und jeder kann und sollte da seine eigenen Erklärungen finden. Oder sich welche geben lassen.
Ok ok, da geht’s schon los.
Eigentlich will ich nur sagen, versucht doch mal, das aus meiner Perspektive zu sehen.

Ich glaube nicht an Gott, und das schon sehr lange nicht.
Ich meine, als Kind tut das ja jeder irgendwie, aber als mir klar wurde, dass es keine Geister in meinem Schrank (sondern nur in meinem Kopf) und leider auch keinen Weihnachtsmann gibt, musste auch der gute Papa im Himmel dran glauben. Entweder oder, dachte ich, und zog los, einen Gott zu töten. 12 Jahre alte Shinayne vs. Gottheit der Christen.
Öhm, 1 zu 0.
Naja, ich tröste mich damit, dass wenn es ihn geben sollte, ihm das eher gering weh getan haben dürfte.
Aber ich erklärte ihn aus meiner Welt, und wenn man einmal in einer Welt ohne Gott lebt, gibt es kein Zurück. Entgegen vieler Vorurteile, es sei einfach, an Gott zu glauben:
Nein, es ist tatsächlich unmöglich.

Und dann klopfen doch glatt irgendwelche traurigen alten Zeugen Jehovas an meine Tür und wollen mit mir über Gott reden.
Wie schon gesagt, ich will niemandem zu nahe treten, aber ihr müsst euch mal vorstellen, wie es mir dabei geht!
Da stehen alte Menschen vor mir, die recht seriös aussehen und sich vermutlich für ernsthafte Leute halten, und wollen mir ihre Version vom Mann im Mond andrehen!
Echt! Was auch immer dieser Gott für alle hier bedeuten mag, für mich bleibt er eine Figur der Mythologie, und dabei eine nicht mal besonders spektakuläre, von der ich so viel gar nicht weiß.

Die meisten religiösen Leute wollen mich ja auch gar nicht bekehren, aber manche eben schon. Und da frag ich mich:
Wenn die es für möglich halten, mich an ihre Mythologie zu binden, geht dass dann nicht prinzipiell auch umgekehrt? Könnte ich denen nicht dann sagen, dass ich sie für Ketzer halte, weil sie sich vom Göttervater Zeus abgewandt haben?
Aber nein, das tue ich natürlich nicht, weil ich ja immer jedem Glauben mit Respekt begegnen soll.

Ansonsten müsst ich ja ständig rumlaufen und allen auf die Nase binden, was ich glaube.
Oder darüber bloggen.
Und da wär ich dann auch so ein Zeuge.
Ich müsste mir nur noch mal überlegen, von was.

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